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Zur Ruhe kommen mit Bewegung

Was denkst du, wenn ich sage, dass Kinder Bewegung brauchen um zur Ruhe zu kommen? Vielleicht bist du zunächst irritiert. Warum soll ein Kind sich bewegen, wenn es doch entspannen soll?

Ist das nicht ein Gegensatz? Auf den ersten Blick, wirkt es so. Doch Kinder tragen zwei Grundbedürfnisse in sich. Die Bewegung und den Wunsch nach Ruhe.

Stell dir vor, du hast den ganzen Tag sitzend im Büro verbracht. Der Tag war lang. Du hattest kaum Bewegung. Du fühlst dich verspannt. Du möchtest dir nach dem Arbeitstag etwas Gutes tun und hast dich deshalb für einen Entspannungskurs angemeldet. Endlich im Feierabend angekommen, machst du es dir im Kurs auf deiner Matte gemütlich. Alle Teilnehmer liegen ganz ruhig auf dem Boden und wirken vollkommen entspannt. Gerne würdest du dich genauso fühlen, doch es gelingt dir nicht. Deine Gedanken kreisen. Dein Körper ist unruhig. In dir steigt der Wunsch auf, dich erst einmal richtig auszupowern, um dich von den Anspannungen des Tages zu lösen.  Aber nach der Laufrunde, könntest du dir sehr gut vorstellen, wieder auf deiner Matte im Entspannungskurs zu liegen und in eine tiefe Entspannung zu sinken.

Wenn Kinder den ganzen Tag in der Schule sitzen, geht es ihnen nicht anders. Noch stärker als wir Erwachsene, brauchen Kinder Bewegung. Durch Bewegung werden motorische Fähigkeiten, die Wahrnehmung, sowie das Körperbewusstsein gestärkt. Aber natürlich  macht es in erster Linie eine Menge Spaß zu rennen, zu toben oder zu springen.

 

Bewegungspausen sind wichtig

Vielleicht erinnerst du dich an deine eigene Kindheit, wie schwierig es manchmal war, im Unterricht still zu sitzen. 45 Minuten können sich sehr lange anfühlen, wenn man sich eigentlich bewegen möchte. Von daher, sind regelmäßige  Bewegungspausen  für Kinder sehr wichtig. Egal ob im Homeschooling, in der Schule oder im Alltag.

Bewegung schenkt neue Energie, bringt den Kreislauf in Schwung und löst Stress. Ein wahres Bewegungsparadies ist hierbei die Natur. Die frische Luft zu genießen, den Wind auf der Haut zu spüren oder die Vögel zwitschern zu hören, regt zusätzlich die Sinne an. Zudem bietet die Natur vielfältige Bewegungsimpulse,  die Kinder darin unterstützen, den eigenen Körper besser kennenzulernen. Egal ob dein Kind über einen Baumstamm balanciert, über Pfützen springt oder einen Berg hochrennt. Jede einzelne Bewegung fördert die Aktivität und das Körperbewusstsein.

 

 

Den eigenen Körper wahrnehmen

Den eignen Körper kennen zu lernen, ist eine bedeutsame Grundlage, damit Kinder wahrnehmen können, welche Bedürfnisse sie gerade haben. Kann ein Kind erspüren, dass es müde, gestresst oder erschöpft ist, kann es für sich und sein Befinden sorgen.

Kinder sind im Alltag oft starken Reizen und Hektik ausgesetzt.  Zumeist erhalten Kinder wenig Zeit, ihren Körper bewusst zu erleben. Wie geht es mir gerade? Wie fühlt sich mein Körper an?

Umso wichtiger ist es, immer wieder kurze Pausen einzubauen, damit Kinder die Möglichkeit bekommen in sich hinein zu spüren. Wir Erwachsene  stehen Kindern dabei als Begleiter zur Seite:

  •  „Du bist sehr schnell gerannt. Wie fühlen sich deine Oberschenkel jetzt an?“
  • „Wenn du atmest, hebt und senkt sich dein Bauch. Kannst du es sehen?“
  • „Du hast eben ganz laut gelacht. Wie hast sich das angefühlt?“
  • „ Hast du den Wind auf der Haut gespürt, als du eben geschaukelt bist?“
  • „Du wirst beim Gehen immer langsamer, brauchst du eine Pause?“

 

Bewegung hilft beim Lernen

Bewegungspausen im Alltag helfen nicht nur dabei Stress abzubauen und neue Kraft zu tanken. Sie helfen auch beim Lernen. Studien belegen, dass sich Lerninhalte einfacher verinnerlichen, wenn im Anschluss eine aktive Bewegung stattfindet. Durch die Bewegung werden motorische Zentren im Gehirn aktiviert, die die Gedächtnisleistung unterstützen.

Die Konzentrationsspanne von Kindern zwischen fünf bis zehn Jahren, beträgt etwa 15 bis 20 Minuten. Viele Kinder werden unruhig, wenn sie sich nicht mehr konzentrieren können. Ein deutliches Zeichen, dass Kinder eine kurze Pause brauchen.

 

 

Nach der Bewegung kommt die Ruhe

Wenn Kinder sich bewegt haben, entsteht der Wunsch nach Ruhe,  fast wie von selbst. Kinder spüren, wie gut es sich anfühlen kann, eine Pause zu machen. Die vorangegangene Bewegung, öffnet die Tür, um sich entspannen zu können.

Kinder brauchen Ruhe, genauso wie sie Bewegung brauchen. Die Welt von Kindern ist schnell und hektisch geworden. Sie sind umgeben von Lautstärke und ständigen Reizen. Für Kinder sind es oft zu viele Reize. Sie reagieren in solchen Momenten oft mit Unruhe. Kinder brauchen die körperliche Aktivität, um Stress und Anspannung abschütteln zu können. Erst nach der intensiven Bewegung, ist der Körper soweit, sich auf Ruhe einzulassen.

Auch wenn wir als Erwachsener in uns hinein hören, fällt uns schnell auf, dass es nicht immer einfach ist zur Ruhe zu finden. Vielleicht erinnerst du dich noch an das Beispiel vom Anfang. Es ging um den Wunsch erst eine Runde Joggen zu gehen, um den Alltagsstress abzubauen.  Auch wir Erwachsene brauchen Bewegung, um zur Ruhe zu kommen.

Kinder unterscheiden sich dennoch in einem Punkt. Sie finden wesentlich schneller und intensiver in die Entspannung, als Erwachsene. Der Unterschied besteht darin, dass Kinder stärker im Hier und Jetzt sind. Wir Erwachsene benötigen oft Zeit, um im Moment anzukommen und alle Gedanken loszulassen. Kinder tauchen sehr schnell ein in die Welt von Traumreisen und schweben in ihrer Fantasie durch die Geschichte. Aber es muss nicht unbedingt eine Entspannungsgeschichte sein, damit Kinder zur Ruhe kommen. Kinder genießen es sehr, sich unter Decken zu legen, Geschichten zu lauschen, zu kuscheln oder zu malen.

Bespreche mit deinem Kind, wie es ihm geht und was es braucht. Ist es Bewegung oder Ruhe? Beides ist wichtig, für die körperliche und seelische Gesundheit eines Menschen.

 

Wie viel Bewegung und Ruhe braucht dein Kind? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren, um andere Eltern zu inspirieren.

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